Darf man Kunden einfach anschreiben? Rechte und Risiken im Direktmarketing.

Jede:r Marketing-Verantwortliche steht irgendwann vor der Frage, wie man bestehende Kundinnen und Kunden direkt ansprechen und wie man neue Kundschaft gewinnen kann. Das Direktmarketing bietet dafür gute Möglichkeiten. Es gibt in der direkten Kundenansprache aber auch rechtliche Grenzen, die Unternehmen nicht überschreiten sollten. Wir erklären es an dieser Stelle genauer.

Darf man Kundinnen und Kunden einfach so anschreiben?
Darf man Kundinnen und Kunden einfach so anschreiben?

Dies sind die vier gängigsten Möglichkeiten, Kundinnen und Kunden direkt anzuschreiben: per Brief-Post, per E-Mail, per SMS oder Messenger und per Fax. Diese vier Kommunikationskanäle des Direktmarketings haben Vorteile und Nachteile. Für Marketing-Verantwortliche ist dabei besonders wichtig zu wissen: Was ist erlaubt und was nicht?

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Mailing-Aktionen per Brief-Post

Mailing-Aktionen an Kundinnen und Kunden per Brief-Post
Mailing-Aktionen an Kundinnen und Kunden per Brief-Post (Bildquelle: Gerhard Hermes / pixelio.de)

Eine Direktmarketing-Aktion per Post ist grundsätzlich erlaubt. Ob ein Brief, ein Flyer oder ein ganzer Katalog versendet werden soll – per Post können Sie Ihre Botschaft sowohl an Bestandskunden als auch an Neukunden schicken.

Das hat sich auch nicht durch die Wirksamwerdung der DSGVO im Jahr 2018 geändert!

Ein Vorteil von Postsendungen: Sie können sehr umfangreiche Informationen enthalten. So kann ein ganzes Portfolio an Flyern, Informationen und Angeboten beigefügt werden. Hinzu kommt als weiterer Vorteil die Haptik einer physisch per Post zugestellten Werbebotschaft. Wer hier auf Gestaltung und Design achtet, kann beim Empfänger einen AHA-Effekt auslösen.

Der Nachteil: Mailing-Aktionen per Post sind im Vergleich zu anderen Marketing-Aktivitäten sehr teuer pro Empfänger. Nicht nur die Gestaltung und der Druck der Werbematerialien sind aufwändig – auch Verpackung, Porto und sonstige Versandkosten müssen hinzukalkuliert werden.

Dennoch ist ein Postversand eine gute Möglichkeit, um Bestandskunden zu reaktivieren und einen neuen Kundenstamm aufzubauen – gerade dann, wenn das Postmailing sehr hochwertig gestaltet wurde.

Sind E-Mailings, SMS- und Messenger-Services sowie Massenfax-Aussendungen erlaubt?

Sind E-Mail-Marketing und Fax-Marketing erlaubt?
Sind E-Mail-Marketing und Fax-Marketing erlaubt? (Bildquelle: Q.pictures / pixelio.de)

Egal ob Anruf, SMS, E-Mail, WhatsApp-Nachricht oder Fax – jede Form von Direktmarketing jenseits der „klassischen Briefpost“ ist nur dann erlaubt, wenn der Kunde seine Einwilligung erteilt hat.

Das bedeutet, dass der Empfänger entweder seine schriftliche Zustimmung gegeben oder online pro-aktiv ein entsprechendes Kästchen angeklickt hat.

Für diese strikte Regel gibt es nur eine Ausnahme: Kundinnen und Kunden, zu denen bereits eine Geschäftsbeziehung besteht, dürfen angeschrieben werden.

Allerdings muss sich der Inhalt der Werbebotschaft in derselben „Produktkategorie“ bewegen, in der eben jene Person ursprünglich kaufte, als sie Teil des Kundenstamms wurde. Drei Beispiele:

  1. Es ist sicherlich im Rahmen des Erlaubten, wenn eine Online-Marketing-Agentur einem ihrer SEO-Kunden ein Angebot zu Google Ads unterbreitet.
  2. Es ist sicher ebenso okay, wenn ein Onlineshop für Konfektions-Bekleidung einen neuen Service bewirbt, der maßgeschneiderte Anzüge oder Änderungsschneiderei anbietet.
  3. Es ist aber sicher nicht mehr abgedeckt, wenn ein Lebensmittel-Onlineshop an den Verteiler mit seinen Lebensmittel-Käufern Reiseangebote versendet bzw. Fahrräder, Mopeds oder Autos verkaufen möchte.

Was definitiv auch nicht geht? Das Kontaktieren sogenannter Interessenten-Listen.

Von Interessenten ist oft immer dann die Rede, wenn es um Personen geht, die bisher nur über eine Angebotsanfrage Interesse bekundet, jedoch noch nichts gekauft haben. Allein diese Bitte um ein Angebot ist keine ausreichende Grundlage, um von einer Geschäftsbeziehung im Sinne des UWG (Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb) sprechen zu können.

Die Vorteile des E-Mail-Marketings

Die Vorteile von E-Mail-Marketing und E-Mail-Newslettern
Die Vorteile von E-Mail-Marketing und E-Mail-Newslettern (Bildquelle: I-vista / pixelio.de)

Der E-Mail-Versand ist eine sehr unkomplizierte und günstige Möglichkeit, um mit Bestandskunden in Kontakt zu bleiben und eine Stammkundenbeziehung dauerhaft zu pflegen. Mit einem E-Mail-Newsletter erreichen Sie Ihre Kundinnen und Kunden jederzeit und – Dank Smartphones – heutzutage beinahe überall.

Die Empfänger können über Links im E-Mailing ganz schnell auf Einladungen, Aktionen und Angebote reagieren oder auch direkt auf die Werbenachricht antworten.

Wo liegen die Nachteile beim E-Mail-Marketing? E-Mails können schnell im Spam-Ordner landen und sind ein schnelllebiges Medium mit zum Teil recht niedrigem Aufmerksamkeitsgrad.

Arbeiten Sie bei der Erstellung und dem Versand einer E-Mail-Marketing-Aktion mit einer professionellen Mailingversand-Agentur zusammen, dann minimieren Sie allerdings diese Nachteile.

Eine erfahrene Mailing-Agentur kann nicht nur bei den technischen Fragestellungen, wie CSA-zertifizierten Servern, SPF und DKIM helfen. Eine E-Mail-Marketing-Agentur steht dem Versender auch bei professioneller Gestaltung und der Einhaltung üblicher Versand-Standards zur Seite.

Sie haben Fragen zum E-Mail-Marketing an Bestandskunden? Dann setzen Sie sich doch bitte mit unserem E-Mail-Marketing-Team in Verbindung!

Die Vorteile des Fax-Marketings

Die Vorteile des Faxmarketings in bestimmten Branchen
Die Vorteile des Faxmarketings in bestimmten Branchen (Bildquelle: brit berlin / pixelio.de)

Auch der Faxversand ist eine preiswerte Möglichkeit der Kunden-Kommunikation. Auch hier gilt: Angeschrieben werden darf, wer sein Einverständnis gegeben hat oder schon Kunde des werbenden Unternehmens ist.

Mit Hilfe des Faxmarketings sind vor allem jene Zielgruppen sehr gut zu erreichen, die – aus sehr verschiedenen Gründen – keinen ständigen E-Mail-Zugriff haben. Restaurant-Betreiber gehören zu dieser Gruppe, ebenso wie kleine Einzelhändler. Aber auch Handwerker, Rechtsanwälte und alle Berufsgruppen, die viel mit Verträgen und Bestellformularen hantieren, sind regelmäßige Fax-Versender und -Empfänger.

Größter Vorteil eines Werbe-Faxversands: Ein Fax landet nicht im Spam-Ordner!

Hinzu kommt der Fakt, dass Faxmailings auffallen – dieser Marketingkanal wird nur selten bedient, weshalb einem empfangenen Fax oft deutlich mehr Aufmerksamkeit zuteil wird als einer E-Mail.

Sie haben Fragen zu Faxmailings? Dann nehmen Sie bitte Kontakt zu unseren Faxversand-Experten auf. Sie helfen Ihnen gerne weiter!

Die Vorteile des Messenger-Marketings

Die Vorteile des Messenger-Marketings
Die Vorteile des Messenger-Marketings

Die Integration von SMS und WhatsApp in Ihre Kunden-Kommunikation schafft eine direkte Erreichbarkeit über die populärsten Messenger-Dienste. Der Kontakt via SMS und WhatsApp wird als unmittelbar und persönlich empfunden. Messenger-Dienste ermöglichen dabei nicht nur eine zeitnahe Kommunikation, sondern schaffen auch Raum für individualisierte Interaktionen, die die Kundenbindung stärken.

Ein weiterer entscheidender Vorteil liegt in der hohen Öffnungsrate von SMS und WhatsApp. Im Vergleich zur E-Mail erreicht man mit Messenger-Marketing eine deutlich höhere Aufmerksamkeit in der Zielgruppe. Diese hohe Öffnungsrate ermöglicht es, wichtige Informationen effektiv zu vermitteln und Marketingbotschaften gezielt zu platzieren.

Ein nicht zu vernachlässigender Aspekt ist zudem die hohe Nutzerfreundlichkeit von SMS und WhatsApp. Da die meisten Menschen diese Dienste bereits intensiv nutzen, entfällt die Notwendigkeit, Kunden zum Download einer separaten App zu bewegen. Diese niedrige Einstiegshürde erleichtert nicht nur die Integration in bestehende Marketing-Strategien, sondern bietet auch den Kundinnen und Kunden eine vertraute und bequeme Kommunikationsplattform.

Sie haben Fragen zum SMS- und Messenger-Marketing? Dann nehmen Sie bitte Kontakt zu unseren Messenger-Marketing-Experten auf. Sie helfen Ihnen gerne weiter!

Die Risiken unerlaubten Direktmarketings

Was geschieht, wenn man trotz fehlender Einwilligung des Empfängers an Nicht-Kunden elektronische Mailings per E-Mail, Fax oder auch per SMS verschickt?

Die Risiken sind unterschiedlich groß!

Im besten Falle löscht der Empfänger einfach nur die E-Mail oder zerreißt das Fax. Im schlimmeren Fall kann unverlangt verschickte Werbung zu einer Abmahnung durch den Empfänger führen.

Sind Sie sich nicht sicher, ob Ihre Ideen im gesetzlich zulässigen Rahmen liegen, dann nehmen Sie bitte Kontakt zu einem erfahrenen Rechtsanwalt auf. Nur eine juristisch ausgebildete Person kann Ihnen rechtssicher Auskunft geben.

Fazit: Mailing-Versand lohnt, trotz Fallstricken

E-Mail-Marketing, Messenger-Services per WhatsApp oder SMS und Faxversand sind gut messbare und kostengünstige Kanäle für Ihr Direktmarketing.

Die regelmäßige Bestandskunden-Ansprache ist leicht zu organisieren und verspricht höhere Umwandlungsraten als Sie es aus der Neukunden-Akquise gewohnt sind.

Allein deshalb ist es lohnenswert, sich regelmäßig auf diesen Wegen bestehende Kunden zu begeistern und Interessenten zu aktivieren.

Happy Optimizing!

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